Pünktlich zum Jahresende ist das Doppelheft 3-4/21 des »Berliner Journal für Soziologie« erschienen. Im Editorial heißt es:
»Moderne Gesellschaften haben ein Überhitzungsproblem. Das gilt im Großen (Polkappen) wie im Kleinen (ICE im Juli), im Einzelfall (Fukushima) wie im Allgemeinen (Klimawandel) – so viel ist allgemein bekannt. Das Problem der Regulierung ihres Energieniveaus lässt sich jedoch nicht nur mit den gesellschaftlichen Naturverhältnissen in Verbindung bringen, sondern auch mit Selbst- und Sozialverhältnissen. Wenn etwa der US-Historiker Timothy Snyder über die in sozialen Medien erzeugte Dynamik sagt: „Auf Facebook werden Menschen auf andere Menschen wütend“ (Snyder 2021), und diese Wut mit der Erstürmung des Washingtoner Kapitols in Verbindung bringt (wo Menschen den von ihnen selbst gewählten US-amerikanischen Vizepräsidenten hängen wollten, weil dieser drauf und dran war, seine verfassungsmäßige Pflicht zu tun) – dann kann man, jedenfalls mit etwas Kulanz fürs Metaphorische, auch das als Ausfall der Kühlung beschreiben«. Den Zugang zum Heft finden sie hier. Die Mehrzahl der Beiträge steht online zur Verfügung.