Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit
Der Rektor der Universität zu Köln hat entschieden, Prof. Nancy Fraser, mit der wir im Kolleg »Postwachstumsgesellschaften« eng zusammengearbeitet haben, von der Albertus-Magnus-Professur wieder auszuladen. Er begründet dies ausschließlich damit, dass sie im November 2023 ihre Unterschrift unter die von über 400 Kolleg:innen unterzeichnete Stellungnahme »Philosophy for Palestine« gesetzt hat. Unabhängig davon, wie die in dieser Stellungnahme vertretene Analyse der Lage in Palästina nach dem 7. Oktober und die vorgeschlagenen Maßnahmen gegen israelische Institutionen im Einzelnen zu bewerten sind, ist die Kölner Ausladung von Nancy Fraser ein weiterer Versuch, die öffentliche und wissenschaftliche Diskussion zu Israel und Palästina unter Verweis auf vermeintlich eindeutige und regierungsamtlich definierte rote Linien einzuschränken bzw. Wissenschaftler:innen, die vermeintlich problematische Positionen vertreten, aus der Diskussion hierzulande auszuschließen, auch wenn sich, wie im Fall Nancy Frasers, weder ihre eigene Arbeit noch die geplanten Veranstaltungen überhaupt mit dem Konflikt in Israel und Palästina befassen. Eine Stellungnahme, die ich mit unterzeichnet habe, finden Sie hier.
Die taz berichtete darüber und ein Interview mit Nancy Fraser finden sie hier.
Soll man die AfD verbieten?
Kein Zweifel, die AfD ist eine radikal rechte Partei, auf die sich Artikel 139 GG anwenden ließe. Dieser Artikel besagt, dass die zur »Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus« erlassenen Rechtsvorschriften von den Bestimmungen des Grundgesetzes nicht berührt werden.
Eine Partei wie die AfD, die als gesichert rechtsextrem gilt und deren Thüringer Vorsitzenden man gerichtsfest als Faschisten bezeichnen darf, wäre demnach zu verbieten. Doch ist eine solche Maßnahme politisch sinnvoll? Dazu habe ich mich im Rahmen einer Veranstaltung des Wuppertaler Friedensforums geäußert. Einen Bericht können Sie hier nachlesen. Dort finden Sie auch einen Link zum Podcast, der aus der Veranstaltung hervor gegangen ist.
Verheerendes Signal!
Kaum wird im wirtschaftsfriedlichen Deutschland häufiger gestreikt, folgt prompt der Ruf nach dem autoritären Staatseingriff. Wie nicht anders zu erwarten, stellt sich die FDP an die Spitze derer, die eine Einschränkung des Streikrechts fordern. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Den Artikel finden sie hier. Ich äußere mich im Gespräch mit dem Journalisten Ingo Glase. Das Interview können Sie an dieser Stelle nachlesen.
Deutschland, ein Land im Stillstand?
Fragen die Salzburger Nachrichten. Ich meine – Ja! Den Artikel der Journalistin Dorina Pascher können Sie hier nachlesen…
Sind Arbeitsniederlegungen noch zeitgemäß?
… fragt der Journalist Jochen Steiner für SWR2 Impuls. »Aber sicher!« meine ich. Das Gespräch können Sie hier nachhören.
AfD bei Arbeitern erfolgreich: Droht den
Gewerkschaften eine Unterwanderung von rechts?
Das fragen die Tageszeitungen des Süd-West-Presseverbundes. Ich halte die Unterwanderungsthese nicht unbedingt für plausibel. Das ändert nichts daran, dass die Gewerkschaften die radikale Rechte und ihre Organisation entschlossen bekämpfen müssen. Den Beitrag finden Sie hier. Zuvor hatte ich bereits in einem Interview im gleich Verbund hier argumentiert.
Streikrepublik Deutschland
»Immer mehr Streiks – ist die Geduld im Osten zu Ende?« Das fragt die Leipziger Volkszeitung. »Wie man’s nimmt«, lautet meine Antwort. Die Geduld der Streikenden mit unzureichenden Löhnen und belastenden Arbeitsbedingungen hat tatsächlich Grenzen. Das Stück können Sie hier (Bezahlschranke) nachlesen.
Es wird beinharte Konflikte geben
Die vorhandenen politischen Parteien stoßen auf breite Ablehnung. Sie werden alle nicht mehr als glaubwürdig angesehen. Es gibt ein großes Glaubwürdigkeitsproblem. In den Köpfen vieler Menschen herrscht zugleich völlige Verwirrung. Sie sind durch die Veränderungen, die auf sie einstürmen, völlig überfordert. Das beginnt bei der ökologischen Transformation und endet bei der Digitalisierung. Auch eine glaubwürdige linke Kraft fehlt. Es gibt keine Partei mehr, der die Menschen wirklich glauben. Mehr dazu im Interview mit der »jungen Welt«.
KD-Radioshow am 5. März 2024
Thema: Streikrepublik Deutschland
Mit: Jan Böhmermann, Billy Bragg, Dan Bull, Bo Burnham, Floh de Cologne, Miles Davis, der Verdi-Sekretärin Teresa J., Asher Gamedze, Joe Glazer, der Streikaktivistin Selma K., der geheimnisvollen Anna M., Pulp, The Radio Cat, Rush, Ton Steine Scherben, Joint Venture, Bill Withers und vielen anderen. Heute Abend von 19 bis 20 Uhr.
Die Streikjahre 2023 und 2024 zeigen: die von Löhnen Abhängigen und ihre Gewerkschaften haben sich zurückgemeldet. Zunehmend müssen sie sich in »zwei Welten« behaupten. In ihren unterschiedlichen Ausprägungen sind die jüngsten Streiks nur zugespitzter Ausdruck eines neuen, mehrdimensionalen Verteilungskonflikts, dessen gesellschaftliche Brisanz in der Öffentlichkeit noch immer unterschätzt wird. Warum das so ist klären wir in der KD-Radioshow. Die Sendung könnt ihr über UKW 103,4 MHZ oder über den Web-Player (https://radio-okj.de/) hören.